Schwerpunkt: Aktion gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten

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An ihrem zweiten Thementag nach den Weihnachtsferien bekamen die siebten Klassen der Realschule Lorch Besuch von den Organisationen Brot für die Welt, Kinderschutzbund, terre des hommes und UNICEF. Unter dem Motto „Kinder hier und anderswo" erfuhren die Schülerinnen und Schüler von den Lebensbedingungen ihrer Altersgenossen hier und in der weiten Welt, aber auch von den Aktivitäten der genannten Organisationen, die sich darum bemühen, Kindern und Jugendlichen in Not eine Zukunftsperspektive zu schaffen.


Auf Einladung von Religionslehrerin Regine Kuntz-Veit stellten Norbert Müller (terre des hommes-Arbeitsgruppe Schwäbisch Gmünd) und Jasmin Werner (terre des hommes-Arbeitsgruppe Schorndorf) den 25 Mädchen und Jungen der Klasse 7c das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk terre des hommes vor. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren von den Anfängen des Kinderhilfswerks, welches zur Zeit des Vietnam-Kriegs im Jahre 1967 von 40 engagierten Frauen und Männern in Stuttgart gegründet wurde. Die Bilder schwerverletzter Kinder, die damals um die Welt gingen, ließen sie nicht mehr los, und so entschlossen sie sich, die jungen Opfer eines sinnlosen Krieges nach Deutschland auszufliegen, um sie hier medizinisch zu versorgen und Rehabilitationsmaßnahmen für sie organisieren. Sehr früh musste die Hilfe für Kinder in Not auf weitere Länder ausgedehnt werden.


Heute fördert terre des hommes Deutschland e.V. - eine von Staat, Kirche und Parteien unabhängige Kinderhilfsorganisation - rund 500 Projekte für Not leidende Kinder in 25 Projektländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ziel ist eine »terre des hommes«, eine »Erde der Menschlichkeit«. terre des hommes hilft Straßenkindern, verlassenen und arbeitenden Kindern, kümmert sich um die Opfer von Krieg und Gewalt und sorgt für die Ausbildung von Kindern. In den letzten Jahren kamen zahlreiche Projekte hinzu, in denen Mädchen und Jungen Unterstützung erhalten, deren Familien an AIDS gestorben sind. terre des hommes schickt keine Entwicklungshelfer, sondern unterstützt einheimische Initiativen. Gemeinsam mit ihnen setzt sich terre des hommes für eine gerechtere Politik gegenüber der Dritten Welt ein. In Deutschland engagieren sich Menschen in 150 Orten ehrenamtlich für Kinder.


Nach diesem Überblick über die Anfänge und die Arbeit von terre des hommes beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Monika Clement und den Vertretern der beiden terre des hommes-Gruppen mit dem Thema „Kindersoldaten", einem besonderen Schwerpunkt des zweiten Thementags. Im Vorgriff auf den Red Hand Day am 12. Februar, dem internationalen Gedenktag des Missbrauchs von Kindern als Soldaten, schilderten Norbert Müller und Jasmin Werner die Situation der ca. 300.000 Kinder, die weltweit in bewaffneten Konflikten im Einsatz sind. Ab dem 6. Lebensjahr werden viele Kinder als billige und leicht zu beeinflussende Soldaten, Späher oder Minenleger zwangsrekrutiert. In vielen Ländern der Erde werden Kinder so zu Tätern gemacht und sind doch zugleich Opfer.


Mit großer Begeisterung griffen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c die Idee auf, sich an der diesjährigen „Aktion Rote Hand" zu beteiligen, die vom Kinderhilfswerk terre des hommes und der Aktion Weißes Friedensband weltweit gestartet wurde. Alle Siebtklässler ließen sich dazu vor dem Schuleingang eine Handfläche mit roter Fingerfarbe bestreichen, machten davon einen Abdruck auf ein vorbereitetes Blatt Papier und setzten ihren Namen darunter. Ihre gedruckten Hände sind ein Teil von 1 000 000 roten Händen, die am 12. Februar 2009, dem internationalen Kindersoldaten-Gedenktag, den UN-Politikern in New York übergeben werden sollen. Damit soll deutlich gemacht werden, dass Kinder und Jugendliche aus aller Welt ein Ende des Missbrauchs von Kindern als Soldaten von den verantwortlichen Politikern mit allem Nachdruck fordern.