2016 pensionIm Rahmen einer Schulversammlung wurden fünf langjährige Kolleginnen und Kollegen an der heutigen Schäfersfeldschule in Lorch von der Schulleiterin Christa Weber in den Ruhestand verabschiedet.

Bis heute sind 24 aktive, engagierte aber nicht immer einfache Dienstjahre auf dem Schäfersfeld für Frau Dr. Hildegund Moll zusammen gekommen. Seit 1989 war sie zunächst 12 Jahre an der Hauptschule Lorch als Lehrerin tätig, nach drei jähriger Dienstzeit als Konrektorin in Mögglingen kehrte sie 2004 als Rektorin an die Hauptschule Lorch zurück. Für ihre Schüler war es immer toll, eine ehemalige Hauptschülerin als Schulleiterin mit Doktortitel zu haben. In den folgenden neun Jahren gab es endlos viele Neuerungen und Umstrukturierungen innerhalb der Hauptschule bzw. Werkrealschule, die sie mit Geduld, Weitsicht und Engagement umsetzte. Trotz schrumpfender Schülerzahlen erfand sie zusammen mit ihrem Kollegium die Schule immer wieder neu, Lesepaten wurden eingeladen, Autorenlesungen ermöglicht, Bildungspartnerschaften gegründet und das Projekt Zukunft zusammen mit dem Bildungsbüro installiert. Förderunterricht und individuelles Lernen waren für sie wichtige Bausteine im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrags. Dann 2013 gab es wieder eine gravierende Veränderung, die Hauptschule wurde zusammen mit der Realschule Lorch zu einem Schulverbund, der Schäfersfeldschule umgebaut. Stets hat sie Perspektiven eröffnet und immer wieder angespornt, Neues anzunehmen. Bei der Weiterentwicklung des neuen Schulprofils zeigte sich ihre innovative und kontinuierliche Arbeit. Sie überzeugte durch ihre sachlich-konstruktive Argumentation und erfuhr hohe Akzeptanz. Stets war ihr das Wohl aller Schüler, vor allem der Förderbedürftigen wichtig.
Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld von Hildegund Moll war die Weiterentwicklung des Bildungsplanes und die Hauptschulabschlussprüfung.

Mit 27 Schäfersfeld-Dienstjahren wurde Frau Regine Kuntz-Veit verabschiedet. Nach dem Studium zur Religionspädagogin und Pfarrerin kam sie 1989 aus Hausach im Schwarzwald nach Lorch an die das damalige Progymnasium und an die Realschule. Sie war in all den Jahren ein verlässliches Bindeglied der Schulen auf dem Schäfersfeld und unterrichtete immer in beiden Schularten evangelische Religion. Engagiert lebte sie Schülern, Lehrern und Eltern ihren Glauben vor und schaffte es, viele Menschen innerhalb der Schulgemeinschaft im Herzen zu erreichen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit war die Hinführung zum Glauben an den „Spiritus Creator“, der speziell in Taizé in besonderer Weise wirkt. Sie brachte den Geist von Taizé auf das Schäfersfeld und begleitete insgesamt 44-mal Schülergruppen an diesen ganz besonderen Ort. Sie überzeugte durch ihr Vorbild, vermittelte stets Lebensmut in schwierigen Situationen wie auch in Zeiten der Trauer oder Terrorangstangst. Mit „der Güte des Herzens“ (nach Frère Roger) und ihrem pädagogischen Feingefühl engagierte sie sich stets für die Bedürftigen, gestaltete viele Schülergottesdienste und durfte immer wieder Kollegen oder Ex-Schüler auf ihrem Lebensweg in die Ehe als Pfarrerin begleiten.
In ihren eigenen Worten bedankte sie sich bei allen am Schulleben Beteiligten im tiefem Vertrauen oder auch GLAUBEN, dass sich alle Ding so bewegen werden, wie sie letztlich gut sind.

In genau 30 Jahren auf dem Schäfersfeld überzeugte Frau Cornelia Schorr, die 1986 an die Realschule nach Lorch kam. Immer wieder neue Aufgaben und Rollen füllte sie engagiert und motiviert aus: Begonnen hatte sie als Beauftragte für Verkehrserziehung, war zwischendurch Verbindungslehrerin, saß lange Jahre in der Schulkonferenz, war Mitglied im Personalrat, als es noch einen schuleigenen gab, und bis zuletzt Klassenlehrerin, Mentorin in Biologie, Beauftragte für Chancengleichheit und Vertrauensfrau der GEW. Ein Zitat aus einem Dienstbericht aus den 90er Jahren trifft sie sehr genau: „Die Lehrerin geht ohne Hast vor und gibt somit den Schülern und Schülerinnen Gelegenheit zum Mitdenken. Vor allem ihr geduldiges und konzentriertes Vorgehen ermöglicht auch Schwächeren einen Unterrichtserfolg. Gekonnter Medieneinsatz unterstützt das Erreichen der Lernziele. Frau Schorr hat sich als Klassenlehrerin der Eingangsklassen besonders bewährt, da es ihr immer wieder sehr gut gelingt, die Kinder zu einer Klassengemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Sie nimmt die Schüler ernst und hat stets ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Gleichzeitig fordert sie Achtung des Anderen, gegenseitige Rücksichtnehme und Hilfe ein.“ In all den Jahren genoss sie das Vertrauen des Kollegiums dank ihrer fröhlichen, herzlichen und aufgeschlossenen Art. Sie brachte ihre realistische und praktische Sichtweise fundiert und engagiert in Diskussionen und Konferenzen ein und setzte sich besonders für die Gemeinschaft im Kollegium ein.

Noch einmal 30 Jahre „Lehrerin-sein“ verlassen mit Frau Gisela Weber die Schäfersfeldschule. 1979 kam sie erstmals nach Lorch an die Realschule und ist somit diejenige unter den zu Verabschiedenden, die die Realschule in Lorch am längsten kennt. Nach Ihrer siebenjährigen Elternzeit wurde sie an die Realschule Mutlangen geschickt und kehrte nach nur einem Jahr 1991 wieder nach Lorch zurück. Als engagierte Deutschlehrerin begleitete sie viele Referendare an der Schule bis sie selbst 2002 zur Deutsch-Lehrbeauftragten am Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Schwäbisch Gmünd berufen wurde. Trotzdem brachte sie sich mit all ihrer Kraft in ihre Schule ein: In der Schülerzeitungs- AG entstand unter ihrer Leitung 25 Jahre lang das „Sandkorn“, die Schülerzeitung der Schule, parallel dazu zeigte sie den Schülern die Einbindung der Zeitungsartikel in die neu entstandene Homepage. Sie begleitete Kajak-Ausflüge und zeigte den Schülern manche Tricks und Kniffe beim Paddeln. Projekte wie WVR, Lesenächte, Theaterprojekte, Autowaschaktionen, Multimediaberutung und vieles mehr stemmte sie, nie war ihr etwas zu viel – immer zum Wohl der Schüler und der Schule. Die Schulpartnerschaft mit dem Patterson-River-Secondary College in Australien lag ihr sehr am Herzen, schließlich war sie es, die zusammen mit Harald Hopp 2002 erstmals den Sprung über den Teich wagte. Unendlich viele Fotos schlummern auf ihrem Computer, denn sie entdeckte die digitale Fotografie als Hobby und so fotografierte sie jahrelang Abschlussfeiern, Schullandheime und all die anderen Projekte.
Durch ihre Berufung zur Fachleiterin in Deutsch am GWHRS-Seminar im Jahre 2013 unterrichtete sie leider immer weniger an der Schule, brachte dafür aber ihr aktuelles und profundes Wissen aus der Fachdidaktik Deutsch immer wieder ins Kollegium ein. So hat sie an der Verabschiedung erneut versprochen, ihre bisherige Deutschfachschaft auf die „Moodle-Reise“ zu begleiten, die Installation einer Onlineplattform für den Austausch unter Lehrern und später vielleicht auch unter Schülern. Ihre Schulzeit in Lorch endet, pflichtbewusst wie sie ist, wird sie aber noch bis Ende Februar 2017 am Seminar ihren laufenden Seminarkurs durchführen.

Otto Blessing kam im August 1982, vor nunmehr 34 Jahren an die damalige Grund- und Hauptschule nach Lorch, schon ein Jahr später wurde die Hauptschule eigenständig und zog auf das Schäfersfeld. Nach dem Wechsel in die Verbundschule unterrichtete er schließlich an seiner dritten Schulart. In all den Jahren blieb er „gegenüber den Schülerinnen und Schülern aufgeschlossen und freundlich, aber bestimmt. In überzeugter ruhiger Art lebt er aufrichtige Verhaltensweisen vor und fordert sie von den Jugendlichen ein.“ So ein Zitat aus einem Dienstbericht. Solange es noch einen ergänzenden Bildungsbereich gab, betreute er mit einer kleinen, treuen Anhängerschaft erfolgreich die Schülerbücherei. Mit geschickt ausgesuchten Büchern und Aktionen versuchte er immer wieder in den Jugendlichen die Leseleidenschaft zu wecken. Bis gestern verwaltete er mit Engagement und Übersicht die Schülerbücher der Hauptschulklassen. Klaglos übernahm er immer wieder Aufträge als Krankheitsstellvertreter und kam so in viele Schulen des Umlandes: Leinzell, Hussenhofen, Durlangen, Straßdorf, Schwäbisch Gmünd, Mutlangen, Gschwend. Immer wieder führte ihn sein Weg zurück an seine Stammschule, mittlerweile der Schäfersfeldschule wo er allseits geschätzt und freundschaftlich in das Kollegium eingebunden blieb.
Am Ende der Verabschiedung motivierte Christa Weber alle Pensionäre, an den vielfältigen Aktionen der Schule weiterhin teilzuhaben, sie lud ein zu Konzertbesuchen, zum Mitsingen im Projektchor oder zur Begleitung der Schüler als Lesepaten oder im Bereich des Sozialen Engagements.