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Schäfersfeldschule Lorch

Realschule

Bericht SozialeBegegnungIm Rahmen des themenorientierten Projektes SE (soziales Engagement) führten alle 8. Klassen der Schäfersfeldschule Lorch einen Thementag „Umgang mit Menschen mit Behinderungen“ durch.
Die Klasse 8b besuchte die Remstalwerkstätten der Diakonie Stetten in Waldhausen. Zu Beginn erläuterten Frau Ursula Gössl und Herr Michael Pfisterer viele neue Aspekte zum Thema Behinderungen und berichteten aus ihrer täglichen Arbeit. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, gingen die Schülerinnen und Schüler in die Arbeitsgruppen der Remstalwerkstätten und arbeiteten dort mit Menschen mit Behinderungen zusammen. Am Ende des Vormittages schilderten die Schüler in einer abschließenden Reflexionsrunde eindrucksvoll ihre positiven Erlebnisse.Beeindruckt von der Herzlichkeit und der Offenheit der Menschen mit Behinderung, erkundigten sich viele Schüler bei Frau Gössl nach Praktikumsstellen und Ausbildungsmöglichkeiten. Viele Vorurteile und Ängste konnten an diesem Tag abgebaut werden und alle Schüler waren sich einig, dass dieser Tag ihr Denken über Menschen mit Behinderung positiv verändert hat. Die ehemalige deutsche Nationalspielerin im Rollstuhlbasketball Maria Kreß war zu Gast in der 8c. Maria Kreß besuchte selbst das Progymnasium in Lorch und erlitt nach dem Abitur während ihres Au-pair Aufenthaltes in den USA einen Reitunfall, der sie seitdem querschnittsgelähmt an den Rollstuhl bindet. Beeindruckend erzählte Frau Kreß der Klasse wie sich ihr Leben nach dem Unfall vereändert hat. Da sie wieder unabhängig sein wollte, trainierte sie fleißig in der Reha und begann zeitgleich ihr Studium. Parallel dazu begann sie mit dem Rollstuhlbasketball, das ab diesem Zeitpunkt ein wichtiger Teil ihres Lebens wurde. Schnell wurde sie für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Sie gewann zum wiederholten Mal den Europameistertitel und bei den Paralympics in London 2012 die Goldmedaille. Im Jahr 2015 heiratete Frau Kreß und im Juni 2016 erblickte ihre kleine Tochter Mia, die bei ihrem Besuch selbstverständlich auch mit dabei war, das Licht der Welt. Die Schüler der 8c hatten viele Fragen an Frau Kreß, die alle ganz offen und mit ihrer herzlichen Art beantwortet wurden. Beeindruckt, wie man trotz vieler Hürden im Alltag, das Leben mit Kind und Leistungssport meistert, wollten viele Schüler zum Abschluss noch ein Autogramm.
 
Durch die Zusammenarbeit der Stiftung Lindenhof war Frau Julia Wamsler, Heilerziehungspflegerin, zusammen mit Mesut S. zu Gast in der Klasse 8d an der Schäfersfeldschule. Mesut verlor 2008 bei einem schweren Motorradunfall einen großen Teil seiner Gesundheit. Eindrücklich schilderte er den Schülerinnen und Schülern der Klasse 8a seinen langen Weg zurück ins Leben. In lockerer Atmosphäre wurde der Tag bei einem gemeinsamen Frühstück begonnen und das Eis zwischen den Jugendlichen und Mesut war schnell gebrochen. Nachdem Frau Wamsler den Schülern durch ihren Vortrag über Menschen mit Behinderung und ihren Erzählungen aus ihrem alltäglichen Arbeitsleben viele neue und interessante Aspekte vermittelte, begann Mesut von seinem Unfall und seinem heutigen Leben zu erzählen. Er verschwieg dabei nicht, dass er – wegen Alkoholgenuss – selbst Schuld an diesem Unfall trägt. Heute lebt er in einer Wohngruppe der Stiftung Lindenhof und kann in einer Werkstatt der Einrichtung mitarbeiten. Alle Fertigkeiten wie reden, greifen, rechnen, laufen usw. musste er komplett neu lernen und bis heute trainieren. „Heute habe ich wieder Mut und Freude am Leben. Ich weiß, dass es immer weiter geht und ich mich immer weiter entwickeln kann!“ erzählte Mesut optimistisch und gut gelaunt.

Die drei unterschiedlichen Thementage hinterließen bei allen 8.Klässlern einen nachhaltigen Eindruck und bieten viele weiter Anknüpfungspunkte für den Unterricht.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei Frau Ursula Gössl und Herr Michael Pfisterer von den Remstalwerkstätten, Frau Maria Kreß und bei Frau Julia Wamsler und Mesut S. von der Stiftung Lindenhof für ihr Engagement, ihre Hilfe und ihre Offenheit bedanken.