thumb PV 2014Welche Hürden muss ich überspringen, welche Hindernisse muss ich aus dem Weg räumen, damit ich am Ende dort ankomme, wo ich hin will – bei einem Ausbildungsplatz in meinem Wunschberuf. Hürden überwinden war das Motto am vergangenen Montagnachmittag als es galt, sich persönlich bei einem der personalverantwortlichen Mitarbeiter aus 19 Betrieben der Region vorzustellen. Alle Ausbilder nahmen sich pro Schülerin und Schüler jeweils 20 Minuten Zeit für ein Bewerbungsgespräch mit einer anschließenden individuellen Rückmeldung. Für die Schüler ist es die einmalige Chance ein Bewerbungsgespräch zu proben. Es hat schon eine andere Qualität von einem Personalchef gesagt zu bekommen: „Du hast zu viele Rechtschreibfehler in deinem Anschreiben, diese Bewerbung würde bei mir sofort in den Papierkorb fliegen", als vom ewig nörgelnden Deutschlehrer. Auf der anderen Seite ist es auch toll, wenn eine Schülerin aufgefordert wird: „Bewirb dich bei uns, wir würden dich sofort einstellen."
Der Vorstellungsnachmittag ist einer der Bausteine wie in der Schäfersfeldschule Lorch die Schüler der 9. Klassen im TOP BORS (Berufsorientierung an der Realschule) auf ihr späteres Berufsleben vorbereitet werden. Weitere Elemente werden im Unterricht abgedeckt, so z.B. werden im EWG-Unterricht Berufsfelder vorgestellt und Berufe heute und früher gegenübergestellt. Bei einem Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) in Aalen holten die Schüler Informationen zu einzelnen Berufen ein und präsentierten diese später im Unterricht. Im Gespräch mit dem Berufsberater wurde schließlich deutlich, dass auch die Bewerbung sorgfältig geplant sein will. Ein modellhaftes Bewerbungstraining führte Ingrid Krafft, die Ausbildungsleiterin der Kreissparkasse Ostalb, an drei Thementagen mit jeweils einer ganzen Klasse durch. An diesem Tag kommen pro Klasse nur einzelne Schüler ins Gespärch, deshalb die Idee eines Bewerbermarathons, bei dem jeder Schüler in seinem Wahlberuf zum Zug kommt. Zielgerichtet hierfür gestalteten die Schüler im Deutschunterricht Lebensläufe und Bewerbungsanschreiben. Das i-Tüpfelchen ist dann der Bewerbernachmittag mit insgesamt 79 Einzelbewerbergesprächen, der in diesem Jahr zum sechsten Mal in ähnlicher Weise stattfand.
Trotz dieser guten Vorbereitung war den Schülern eine gewisse Nervosität anzumerken. „Was sage ich zu Beginn des Gesprächs? Was machen meine Hände während des Gesprächs?" waren Fragen, die immer wieder gestellt wurden. Die Personalverantwortlichen hoben die Bedeutung der Fachnoten, der Noten in Verhalten und Mitarbeit sowie die Sorgfalt im Erstellen einer Bewerbung heraus.
„Ich habe gemerkt, wie ich auf andere wirke. Ich werde auf jeden Fall Gas geben und versuchen, meine Leistungen und mein Verhalten zu verbessern." Diese Reaktionen nach den Gesprächen machen deutlich, wie wichtig es ist, die Schüler frühzeitig mit den Bedingungen der Arbeitswelt zu konfrontieren. Ein solcher Nachmittag trägt auch dazu bei, die Motivation und die Leistungsbereitschaft der Schüler zu fördern.
In einer abschließenden Gesprächsrunde trafen sich Lehrer und Personalverantwortliche, um ihre Eindrücke auszutauschen. Dabei machten die Personalverantwortlichen nochmal deutlich, dass von zukünftigen Bewerbern neben guten Noten auch ein sicheres Auftreten und Allgemeinbildung verlangt wird.
In diesem Jahr dankt die Schäfersfeldschule Lorch folgenden Firmen, die sich am Bewerbernachmittag mit den genannten Berufsbildern beteiligten:
Autohaus Schramel: Mechatroniker-KFZ; BAW-Ausbildungswerk; Bansbach: Industriekaufmann; Bock-Maschinenbau: Zerspanungsmechaniker; BOS: Fachinformatiker; Daimler AG Mercedes Benz: Mechatroniker-KFZ, Kaufmann Automobil; Kistler Lorch: Industriemechaniker, Industriekaufmann und Elektroniker; Einhorn-Verlag: Mediengestalter Digital/Print; Mörike Kindergarten: Erzieherin; Kreissparkasse Ostalb: Bankkauffrau; Polizei: Polizeivollzugsbeamter; Stadt Lorch: Verwaltungsfachangestellte; TRW Automotive GmbH: Industriekauffrau; ZF Lenksysteme: Mechatroniker und Industriemechaniker.